Frohe Weihnacht und ein gutes neues Jahr

Konfi-Krippe
Bildrechte Günter Herberich

Es sind merkwürdige Zeiten - beladene Zeiten. Immer noch. Und Zeiten, in denen vieles, was vermeintlich sicher war, nicht mehr unumstößlich gilt. Wie bei unseren Gewohnheiten, unseren Traditionen und Festen - wie bei unseren Gottesdiensten.

Aus den Kommentaren in den sozialen Medien sehe ich, dass viele Menschen kein Verständnis dafür haben, dass unsere Kirchen noch immer geöffnet sind.

Abwertende Verächtlichmachungen von Glaubensritualen an sich wechseln sich dabei ab mit der Forderung nach Gleichbehandlung mit anderen „Branchen“.

Der Tenor lautet dabei: Stellt euch nicht so an, Gottesdienste sind heutzutage sowieso überflüssig, das braucht eh kein Mensch mehr - und die paar Weihnachtschristen müssen sich eben mal beschränken.

Und natürlich kann ich auch zu Hause beten. Natürlich wohnt Gott weder in der Kirche noch über dem Altar, sondern ist überall da, wo Menschen ihn suchen.

Aber trotzdem ist Gottesdienst wichtig.

Denn dort sind wir miteinander verbunden durch und in dem Geist Jesu Christi und zugleich in der Gemeinschaft der Heiligen, die Gemeinde als dem Ort seines Wirkens. Gottesdienst ist nichts, was wir für Gott tun - sondern der Ort, an dem Gott an uns und für uns dient.

Deshalb feiern wir Gottesdienst - auch und gerade in diesen Zeiten - um uns das gegenseitig mitzuteilen. Um einander neu wahrzunehmen.

Um uns einander zu vergewissern. Und um uns gegenseitig in der Hoffnung und dem Glauben zu stärken, dass wir mit Gott in unserem Leben rechnen können.

Und deshalb feiern wir Gottesdienst mit allen, die kommen und suchen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes Neues Jahr.

Stephanie Wegner 
Pfarrerin